Armenier skeptisch über Versöhnungsaufruf

Türkische Intellektuelle bitten im Internet die Armenier um Verzeihung für die „Katastrophe“ von 1915. Unter den Armeniern in Berlin wird darüber kontrovers diskutiert – vor allem weil das Wort „Völkermord“ nicht vorkommt

Unter den Armeniern in Berlin wird derzeit heftig über einen Text diskutiert, den türkische Intellektuelle im Internet veröffentlicht haben: „Ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, dass man der großen Katastrophe, die 1915 den osmanischen Armeniern wiederfuhr, bisher so teilnahmslos gegenüberstand, ja, dass diese gar geleugnet wird. Ich lehne die Ungerechtigkeit ab, teile die Gefühle und das Leid meiner armenischen Mitmenschen und bitte sie um Verzeihung.“ Weiterlesen

Der Stein des Tempels von Jerusalem

Jüdische Traditionen auf der afrikanischen Mittelmeerinsel Djerba

Djerba: Die Vegetation dieser traumhaften Mittelmeerinsel ist geprägt von Palmen, Granatapfel- und Olivenbäumen. Feigenkakteen mit ihren stacheligen Früchten, den Kaktusfeigen, zieren die Wege. Das Klima ist mild und sonnig und die Strände laden zum Badeurlaub ein. Vor allem der nordöstliche Küstenstreifen hat lange Sandstrände.  Weiterlesen

Das verborgene «Jerusalem des Balkans»

Salonikis kleine jüdische Gemeinschaft kämpft um die Erinnerung

Anfang des Jahres, am 28. Januar 2007, beging die nordgriechische Hafenstadt Thessaloniki den alljährlichen Holocaust-Gedenktag. Politiker und Vertreter der jüdischen Gemeinde pilgerten zum Denkmal für die ermordeten Juden der Stadt. Sie legten Kränze nieder, hielten Reden und stellten fest, dass die Einwohnerschaft auch in diesem Jahr wenig Interesse zeigte. Dabei war Thessaloniki noch vor hundert Jahren eine hauptsächlich von jüdischem Leben geprägte Stadt. Auswanderungsbewegungen und Deportationen während des Zweiten Weltkrieges beendeten dieses Kapitel der Stadtgeschichte. Eine kurze Spurensuche: «Hier gleich links befindet sich die Synagoge. Ich kenne die Gegend. Hier habe ich als Kind gewohnt und in den Straßen gespielt.» Der hilfsbereite ältere Herr mit den grauen Haaren und der modischen Brille führt zielsicher zur unscheinbaren und von einem Polizisten bewachten Synagoge. Sie liegt in der Syngrou-Straße, im geschäftigen Zentrum Thessalonikis. Es ist Schabbat, und dennoch finden sich keine Beter ein. «Die Synagoge wird nur noch sporadisch genutzt, beispielsweise an den Hohen Feiertagen», erklärt der freundliche Polizist vor dem Hauptportal und legt für ein paar Minuten seinen Roman beiseite. Wir stehen vor einer der drei verbliebenen Synagogen der Stadt. Vor dem Zweiten Weltkrieg repräsentierten 40 Gebetshäuser das jüdische Gemeindeleben. Sie sind weitestgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Der Schutzmann empfiehlt den Besuch des nahe gelegenen Gemeindezentrums. Eine genaue Adresse kann er allerdings nicht angeben und diesbezüglich stößt auch die Ortskenntnis des netten älteren Herrn an ihre Grenzen. Weiterlesen